Der Sehsinn

Die Entwicklung des Sehens ist ein komplizierter Prozess. Der Säugling muss das Sehen erst lernen an. Bereits im Mutterleib kann das Ungeborene hell und dunkel unterscheiden. Vom Tag der Geburt an, brauchen wir visuelle Eindrücke, damit sich das Gehirn soweit entwickeln kann, bis wir erfassen, was wir sehen und wie wir es in einen Zusammenhang zu unserer Umwelt bringen können. Drei Viertel unserer Wahrnehmung verdanken wir unseren Augen. 

Die Zeitangaben in dieser Übersicht sind nur eine grobe Orientierung für den Entwicklungsstand der Kinder. 

   (Quelle: Ellneby, Ylva (1998). Die Entwicklung der Sinne., 2.Auflage, Lambertus-Verlag, Freiburg im Breisgau, S. 94-96)

        

ab Geburt bis 1. Monat               

ü  Das Baby schließt die Augen, wenn es starkem Licht ausgesetzt wird.

ü  Es beginnt, seinen Blick auf etwas zu richten.

 

2 Monate           

ü  Es ist fähig, einer Person mit seinem Blick zu folgen.

 

3-4 Monate       

ü  Es freut sich, wenn es die Brust oder die Babyflasche sieht, und versteht, den Zusammenhang zum Essen.

ü  Die Augen folgen einem Gegenstand, der sich langsam und in kurzer Entfernung in verschiedene Richtungen bewegt (seitwärts,  nach oben, nach unten oder im Kreis)

 

5-6 Monate       

ü  Das Baby sieht einen Gegenstand von weitem und streckt sich danach aus.

ü  Es unterscheidet zwischen bekannten uund unbekannten Personen.

ü  Es betrachtet kleine Gegenstände.

 

8-9 Monate

ü  Das Baby findet einen Gegenstand, der unter einem Stück Papier versteckt ist.

ü  Es sieht Gegenständen nach, die wegrollen.

 

1 Jahr   

ü  Das Kind erkennt zahlreiche Gegenstände wieder.

ü  Es greift nach Gegenständen und  krabbelt auf diese zu.

ü  Es liebt es, Bilder anzuschauen.

 

1 ½ Jahre            

ü  Das Kind findet etwas, das zugedeckt war. Es zeigt auf Dinge, die es will.

ü  Es zeigt auf Gegenstände in Bilderbüchern.

ü  Es findet einen bestimmten Gegenstand unter vielen anderen.

 

2 Jahre                

ü  Das Kind stellt Dinge an ihren Platz.

ü  Es zeigt nach Dingen, die weit weg sind.

ü  Es dreht  Bilder in die richtige Richtung.

ü  Es baut einen Turm mit drei oder vier Bauklötzchen.

 

2 ½ Jahre

ü  Das Kind ist fähig, die Farben rot, gelb, grün, blau, schwarz und weiß zu unterscheiden
(aber weiß noch nicht, wie sie heißen)       

 

3 Jahre                

ü  Das Kind kennt den Namen einer Farbe.

ü  Es kann einfache Puzzle legen, wie eine Form in ein passendes Loch.

 

4 Jahre

ü  Das Kind baut ein Modell nach mit drei Bauklötzchen.

ü  Es kennt die Namen von zwei  Farben.

ü  Es zeichnet mit Kreide einen Kreis auf.

ü  Es folgt einem Ball mit den Augen.

ü  Gutes Fokussieren der Augen.

 

5 Jahre

ü  Das Kind baut ein Modell nach mit vier Bauklötzchen.

ü  Es erkennt Farbtöne von rot, gelb, grün und blau wieder.

ü  Es zeichnet mit einer Kreide ein Quadrat nach.

ü  Es kennt alle Farben.

ü  Es kann „Ganzheiten“ erkennen – und dass ein halbfertiges Haus einmal ein Haus sein wird.

 

6 Jahre

ü  Das Kind spielt gern (und meist geschickter als Erwachsene) Memory-Spiele

ü  Es spricht über visuelle Erinnerungen, z.B. ein Fernsehprogramm

 

Der Hörsinn

Wusstet ihr, dass sich der Hörsinn schon im Mutterleib ausbildet und dass das Ohr das erste Sinnesorgan beim Embryo ist? Angelegt ist das Hörorgan schon in der 6. Schwangerschaftswoche (SSW). Ab der 22. SSW reagiert das Ungeborene auf akustische Reize durch Bewegungen sowie eine Veränderung der Herzfrequenz. Wahrgenommen werden die Schallreize über die Gebärmutter, das Fruchtwasser, die Bauchdecke und über die Knochenleitung. Ab der 28. SSW kann das Hörvermögen vorausgesetzt werden. Schon im Mutterleib macht das Ungeborene Hörerfahrungen.

 

***Quelle: https://www.dbs-ev.de/fileadmin/dokumente/Publikationen/dbs-Broschuere_Hoerstoerungen_2019.pdf
      abgerufen am 29.12.2020

 

 Meilensteine in der Hörentwicklung

 

Auch wenn der Hörsinn bereits im Mutterleib angelegt ist, findet die Entwicklung des Sinns mithilfe von akustischen Reizen aus der Umwelt statt. Folgende Entwicklungsstufen gelten als Richtlinien. Die nachfolgenden Informationen wurden aus der Informationsbroschüre des dbs zusammengefasst.

  • Wenige Tage nach der Geburt:

       die Stimme der Mutter kann unterschieden werden. Außerdem können Sprachlaute von anderen Geräuschen           unterschieden werden genauso wie mögliche Laute der Muttersprache von anderen Sprachlauten 

  • ab dem 3. Lebensmonat: gezielte Suche mit den Augen nach einer Schallquelle
  • 4. Lebensmonat: Lokalisation der Richtung der Schallquelle
  • ab ca. dem 6. Lebensmonat: Aufmerksamkeit richtet sich auf die besondere Melodie der Muttersprache

Folgende Informationen wurden auf der Seite des dbl  zusammengefasst:

  • ab dem 9. Lebensmonat:

       Reaktion auf eigenen Namen; verstehen von Worten; Beginn des Erkennens, woher der akustische Reiz kommt

  • ab dem ca. 12 Lebensmonat:

       direkte Lokalisation von Schallreizen Verbote werden verstanden; Reaktion auf leise Zusprachen 

  • ab ca. 2 Jahren: Verstehen von Aufforderungen, Fragen und Flüstern
  • ab ca. dem 3. Jahr, spätestens 4. Jahr
       komplexe Sprachäußerungen werden verstanden, sowie einzelne Laute der Sprache können wahrgenommen
       und differenziert werden

Quelle basiert auf Thiel; M. (2000). Logopädie bei kindlichen Hörstörungen. Ein mehrdimensionales Konzept für Therapie und Beratung. Berlin:
Springe zitiert nach https://www.dbl-ev.de/logopaedie/normaleentwicklung/hoerentwicklung/ abgerufen am 29.12.2020

Der Geruchssinn

Wir haben unseren Geruchssinn so verinnerlicht, dass wir ihn oft für selbstverständlich erachten. Wir riechen an Lebens-mitteln, um zu prüfen wie Reif sie sind, ob sie bereits schlecht geworden sind, um uns an frischen Blumen zu erfreuen, um beim Nachhause kommen zu erfahren, was es zu Essen geben wird, oder um alte Kindheitserinnerungen wieder aufleben zu lassen.

Dabei musste unser Geruchssinn auch erst lernen, sich zu bilden und die verschiedenen Gerüche auseinander zu halten.

Wusstet ihr, dass der Mensch zwischen 10 und 30 Millionen Riechzellen besitzt und circa 1 Billionen Düfte unterscheiden kann? Dadurch sind wir in der Lage durch das Riechen Reize aus der Umwelt wahrzunehmen und uns ebenso vor Gefahren zu schützen. Denn auch das Riechorgan arbeitet eng mit dem Gehirn zusammen und dient als Weckzentrum bei gefährlichen Stoffen.[1]

 

Der Geruchssinn kann ein Leben lang trainiert werden. Wir können also durch Training unsere Nase bezüglich Quantität und Qualität von verschiedenen Gerüchen verbessern. Wir nehmen die Düfte wahr und im Gehirn werde diese zu verschiedenen Kategorien zugeordnet („Kaffee“, „Kloß mit Soße“). Dabei wird zuerst der Duft an sich erkannt und danach die Duft-Qualität (riecht er faulig, sauer etc.). Wenn wir einen Duft bereits kennen, nehmen wir diesen auch schneller wahr als unbekannt Düfte.[2]

 

[1] Vgl. Walter, G. Heinlein, K. 2011. Kinder entdecken ihre 7 Sinne. Chemielabor mit Staubfilter.  Bd. 1. Ökotopia S. 91

[2] Vgl. Walter, G. Heinlein, K. 2011. Kinder entdecken ihre 7 Sinne. Chemielabor mit Staubfilter.  Bd. 1. Ökotopia S. 100

 

Doch wie heißt es so schön: „use it or lose it“. Wenn wir unser Riechorgan nicht weiter trainieren, können wir Düfte auch wieder verlernen.[3]

 

Die gute Nachricht: beim Riechen kommt es nur aufs Riechen an. Klingt einfach, ist auch so, da es wie die anderen Sinne (Hören, Sehen, Schmecken und Tasten) durch einfache wiederholende Übungen trainiert werden kann.[4]

 

Ebenso sind unsere Riechbahnen mit unserem Gehirn verknüpft, sodass wir gewissen Düfte mit Emotionen und Erinnerungen verbinden. Gerüche können uns also in eine bestimmte Stimmung leiten. 

 

Interessant ist auch, dass Kinder bereits während der Schwangerschaft für gewisse Düfte sensibilisiert werden können, wenn die Mutter diese konsumiert. Neugeborene können sich nach der Geburt an diese Gerüche erinnern und empfinden diese als angenehm. So kann bereits in frühen Entwicklungsphasen die eigene Mutter dem Kind „etwas auf die Nase binden“.[5] Ebenso den Geruch von Fruchtwasser erkennen die Kleinen wieder. Bedenkt man, dass der Talg der Brustwarze beim Stillen diesem ähnlich ist, prägt das die Mutter-Kind-Beziehung positiv. Da das Stillen für viele zur täglichen Aufgabe mit einem Neugeborenen gehört, bildet der Körpergeruch der Mutter somit auch den stärksten olfaktorischen Sinneseindruck in den ersten Lebenswochen.[6]

 

Verwendete Quellen: 

[1] Vgl. Petters, W. (2016). Riechtraining mit Kindern. Technische Universität Dresden, Dresden. S.3-6.

[2] Vgl. Petters, W. (2016). Riechtraining mit Kindern. Technische Universität Dresden, Dresden. S.10 f.

[3] Vgl. Petters, W. (2016). Riechtraining mit Kindern. Technische Universität Dresden, Dresden. S.9.

[4]Vgl.  Petters, W. (2016). Riechtraining mit Kindern. Technische Universität Dresden, Dresden. S.9.

[5]Vgl.  Petters, W. (2016). Riechtraining mit Kindern. Technische Universität Dresden, Dresden. S.7.

 

[6]Vgl.  Petters, W. (2016). Riechtraining mit Kindern. Technische Universität Dresden, Dresden. S.13.

 

 

Im Folgenden seht ihr einige zeitliche Entwicklungsstufen des Geruchssinns:

(Schwangerschaftswoche - SSW)

5. SSWEntstehung des Organs an sich: Ektoderm-Verdichtungen (bilden später die Nasenhöhle) auf der Stirnwulst

              zeichnen sich ab 

11.-12. SSW:

              olfaktorisches System (Geruchssinn) ist vollends funktionstüchtig - In diesen Wochen bilden sich die organischen

                 Strukturen der Nase

26. SSW

                            Ungeborenes hat gleiches “Nasengewebe” wie Erwachsener

28. SSW

             Bildung von olfaktorischem Markerprotein (Eiweiß, welches nur in reifen olfaktorischen Nervenzellen produziert)

                → Hinweis darauf, dass Riechnerven bereits ausgebildet sind

32. SSW

             Markerprotein ist auch im Gehirn vorhanden. In diesen Wochen entwickeln sich die “Riech-”Nerven, die für die

             Sinneswahrnehmung wichtig sind. Die Funktion des Riechens ist vor der Geburt also vollständig ausgebildet.

ab dem dritten Tag nach der Geburt:

              Kinder mit drei Tagen können „Vanille“ (positiver Gesichtsausdruck) und „Buttersäure“ (negativer Gesichts-

              ausdruck) einordnen. Die Unterscheidung zwischen „gut“ oder „schlecht“ ist also schon nach der Geburt

              vorhanden.

3-5 Jahre:
              Mit zunehmenden Alter und der besseren Kommunikationsfähigkeit besteht die Fähigkeit sich auch verbal für oder

              gegen einen Duft auszusprechen. Anfangs werden Umschreibungen, wie „es riecht wie beim Arzt“, „es riecht nach

              Omas Haus“ verwendet. Später nimmt auch die direkte klare Benennung von Düften (Bilder und Wörter werden

              miteinander verknüpft) vermehrt zu.[1]

 

In diesem Zusammenhang noch ein paar Redewendungen

 

     jemandem etwas auf die Nase binden

      auf die Nase fallen

     mir stinkt´s

     die Nase rümpfen

      den Braten riechen

     eine Nasenlänge voraus sein  der Nase nach gehen

     ich kann dich nicht riechen/ jemanden gut riechen können

     die Nase rümpfen

     das stinkt bis zum Himmel

     die Nase gestrichen voll haben

       hochnäsig sein

Jede Nase sieht unterschiedlich aus. Und es scheint fast so, als würde die Nase im Alter weiter wachsen. Das stimmt jedoch nicht ganz, es verändert sich lediglich die Bindegewebs Straffheit. In Kombination mit der Schwerkraft verändert sich lediglich die Form der Nase, sie wird breiter und wirkt deshalb größer.[2] Die Nase verhält sich im Alter also nicht ganz so wie bei Pinocchio, wenn er lügt.

 

Sinnesanregungen: 

„Die Nase anschauen“Alter: ab 4 Jahren (Material: Spiel, Zeitumfang: ca. 10 Minuten)

Um das Spiel zu starten und die Kinder mit in das Spiel einzubinden, können verschiedene Starter gewählt werden. Eine Möglichkeit wäre es, ein verwirrtes „was hab ich denn da?“ zu rufen, während du dir selbst an die Nase fasst. Die Kinder werden aller Wahrscheinlichkeit kichernd rufen, dass das deine Nase ist, du musst dann nur solange ermutigen und verwirrt tun, bis ihr gemeinsam zum Spiegel geht.

Eine andere Variante wäre es, dem Kind „die Nase zu stehlen“ und erst vor dem Spiegel wieder ins Gesicht zu setzen. So kann das Kind beruhigt sein, dass die Nase noch da ist und ihr könnt mit dem Spiel beginnen.

Vor dem Spiegel kannst du die Kinder dazu ermutigen, sich selbst an die Nase zu fassen und die verschiedenen Bereiche abzutasten, die die Nase so ausmacht. Nach und nach können die Kinder dann herausfinden wie die einzelnen Bereiche der Nase genau heißen.

     Nasenspitze

     Nasenflügel

     Nasenlöcher

     Nasenrücken

     Nasenwurzel

     Nasenscheidewand

Um die verschiedenen regionalen Unterschiede mit einzubinden, können die Begriffe mit den Dialekten benannt werden. So kann eine Nase auch die Hakennase, die Adlersnase, der Riecher, Rüssel oder die Knolle sein. Lassen sie die Kinder dabei auch kreativ werden!

Je nach Aufmerksamkeitsspanne der Kinder kann hier das Spiel beendet werden, oder es kann weiter die Nase erkundet werden. [1]

Die sieben Geruchs-Gruppen (Spiel, um das Erkennen der Haupt-Geruchs-Gruppen zu üben), 
Alter: ab 5 Jahren, Zeitumfang: 10 Minuten

Material: 7 Dosen mit luftdichtem Deckel. Mottenkugeln, Engelwurz (Kraut oder Flüssigkeit aus der Apotheke), eine duftende Rose (oder Rosenöl), Minze (frisch, getrocknet oder als Öl), Putzmittel (es sollte nicht künstlich nach Zitrone, Himbeere etc. riechen), Weinessig, ein faules Ei, Wattebäusche, 7 Karteikarten.

Wie bereits in den Infoposts beschrieben, können wir Menschen viele, tausende Gerüche erkennen. Diese lassen sich jedoch in 7 Basisrichtungen unterscheiden, die durch die oben genannten Zutaten abgebildet werden.

Bevor das Spiel losgeht, müssen die Duftdosen vorbereitet werden. Fülle dafür alle Zutaten in jeweils einen eigenen, geschlossenen Behälter. Achte bei den Ölen darauf nur ein paar Tropfen auf die Wattebäusche zu geben, damit diese nicht zu intensiv riechen. Die frischen Zutaten wie Minze oder die Rose kannst du vorher einmal mit flacher Hand schlagen, damit die ätherischen Öle freigesetzt werden und somit intensiver riechen. Lass die Dosen nun ein wenig stehen, damit der Duft sich in der Dose ausbreiten kann. Das Ei kannst du ein paar Wochen vorher in den Behälter schlagen und so schlecht werden lassen. Du solltest aber alle paar Tage eine Riechprobe machen, um den richtigen Zeitpunkt abzupassen.

Stell jetzt die Dosen den Kindern bereit und lass sie alle Riechproben nehmen. Wer riecht, sollte nur kurz den Deckel öffnen, die Dose unter der Nase halten, riechen und die Dose wieder verschließen. Das sollte nicht allzu lange dauern, damit der Duft aus der Dose nicht verfliegt.

Während der verschiedenen Proben werden die Kinder verschiedene Reaktionen zeigen, die später gemeinsam mit dir zu den passenden Worten zugeordnet werden. Nach der Geruchsrunde kannst du nun die Kinder fragen wie sie die verschiedenen Gerüche empfunden haben und was sie damit evtl. auch verbinden. Dann können die Gerüche den verschiedenen Geruchssorten zugeordnet werden und wenn die Kinder möchten, können sie mit dem Wissen im Hinterkopf nochmal an den Dosen riechen.

     Mottenkugel – kampferähnlich

     Engelwurz – moschusartig

     Rosenduft – blumenduftartig

     Minze – mentholartig

     Reinigungsmittel – ätherisch

     Weinessig – beißend

     Faules Ei – faul[2]

[1]Vgl. Petters, W. (2016). Riechtraining mit Kindern. Technische Universität Dresden, Dresden. S.12 ff.

[2] Vgl. Klöckner, L. (2019). Wachsen Ohren und Nase auch im Alter? 

    URL: https://www.n-tv.de/wissen/frageantwort/Wachsen-Ohren-und-Nasen-auch-im-Alter-article20874426.html

    abgerufen am: 23.11.2020. 

Der Tastsinn

     Der Tastsinn umfasst nicht nur Berührungen mit den Händen, sondern alle Berührungen der Haut. Durch ihn können Druck, Schmerz und Temperatur wahrgenommen werden.

 

Die Entwicklung beginnt bereits ab der 8.SSW und bei der Geburt ist der Tastsinn der am besten entwickelte Sinn des Babys. Trotzdem sind die Nervenleitungen in den ersten Lebensmonaten noch nicht gut entwickelt, deswegen können sehr kleine Babys Schmerzen nur zeitverzögert wahrnehmen, weshalb es wichtig ist bei extremen Temperaturen (z.B. beim Badewasser) besonders gut aufzupassen.

 

Die Orale Phase:

Gerade in den ersten Monaten fühlen Babys am besten mit Mund und Zunge, da dort die Dichte der Nervenenden am höchsten ist.  Ab einem Alter von ca. 6 Monaten lernen Babys Gegenstände auch mit den Händen immer besser zu ertasten, allerdings ist die Zunge bis zum Alter von ca. 18 Monaten immer noch besser darin.

 

Quelle: Berk, Laura E.; Schönpflug, Ute (2011): Entwicklungspsychologie. 5., aktualisierte Aufl. München: Pearson-Studium (PS Psychologie).

Spielidee zur Förderung der Entwicklung und Konzentration mit älteren Kindern (ab 4 Jahre) - Sensorik-Memory 

 

Vorbereitung: Ihr schneidet ein großes Stück Pappe in mehrere gleichgroße Quadrate und beklebt diese jeweils mit zwei gleichen Gegenständen. Dafür könnt ihr z.B. rohe Nudeln, Tannenzapfen, Bausteine, Perlen usw. benutzen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

 

Durchführung: Wenn ihr alles vorbereitet habt, verbindet ihr eurem Kind die Augen. Nun darf es durch Fühlen auf Pärchen-Jagd gehen. Gemeinsam macht es noch mehr Spaß - probiert auch euren Tastsinn aus.

Der Bewegungs- und Gleichgewichtssinn

Der Bewegungs- und Gleichgewichtssinn spielen eng zusammen. Der Bewegungssinn, auch Tiefensensibilität genannt, beschreibt die eigene Wahrnehmung des Körpers. Sprich, jeder kann wahrnehmen, dass der Finger gekrümmt oder der Arm angewinkelt ist. Im Vergleich zu den anderen Sinnen, die in den letzten Monaten thematisiert wurden, sind äußere Reize nicht die Auslöser, sondern die selbst erzeugte Kraft des Körperinneren. Entscheidend zum Bewegungssinn ist der Gleichgewichtsinn. Diese Funktion liegt im Innenohr und sorgt beispielsweise für eine aufrechte Körperhaltung und die Orientierung im Raum. Ohne den Gleichgewichtssinn könnten wir nicht zwischen oben und unten in einem Raum unterscheiden.

 

Dieser Sinn entwickelt sich bereits ab der 10. SSW im Mutterleib und wird durch feine Bewegungen des Fötus im Bauch erkennbar. Dies wird ab dem fünften Monat zunehmend intensiver. Nach der Geburt sind bereits verschiedenen Reflexe stark ausgeprägt. Dazu zählt der Saugreflex oder der Schluck-Reflex, die zum Überleben notwendig sind. Im weiteren Verlauf der ersten beiden Jahre lernen sie grundlegende motorische Fähigkeiten, die das Greifen, Krabbeln, Sitzen, Stehen und Laufen umfassen. Dabei weist jedes Kind individuelle „motorische Meilensteine“ auf, d.h. dass Bewegungsformen in unterschiedlichen Altersangaben auftreten können.

 

Wie kann man die beiden Sinne trainieren?

 

Es braucht nicht viel zum Trainieren. Nachdem Kinder bereits von Natur aus dem Drang und die Motivation haben sich zu bewegen, ist kein umfangreiches Training notwendig. Daher genügt es, wenn die Kinder sich selbst frei bewegen können, beispielsweise laufen, rennen, hüpfen und klettern.

 

 

Die Natur bietet einen idealen Ort sich auszutoben zum freien Austoben an. Auch wenn ein Trainingsprogramm nicht von Nöten erscheint, kann der Bewegungssinn dennoch durch spielerische Übungen trainiert werden. Als Beispiel kann hier ein Spiel im Sandkasten herangeführt werden, denn durch den unebenen Boden wird die Grobmotorik und das Gleichgewicht geübt und durch das Bauen von Sandburgen die Feinmotorik angeregt. 

 

 

Quellen:

https://www.axa.de/wir-ueber-uns/axa-deutschland-verantwortung/kindersicherheit/kindersicherheitsmagazin/sieben-sinne-gleichgewicht-bewegung (zuletzt aufgerufen am 13.02.2021)

 

https://www.ifp.bayern.de/imperia/md/content/stmas/ifp/projektbericht_meilensteine_nr_28.pdf (aufgerufen am 13.02.2021)